Im Rahmen seiner Maturaarbeit tritt Nicolai Solenthaler, Sohn von Christoph und Bettina Solenthaler, ganz in die Fussstapfen seiner Familie: Er nimmt sich der Metalle an. Nicht irgendwelchen bekannten Metallen, sondern des Neodyms. Seine Maturaarbeit im Fach Chemie, die er mit der Bestnote 6 abschloss, widmet sich der Frage, wie weit es sich lohnt, Neodym zurückzugewinnen und in den Recyclingkreislauf zurückzuführen.
Was ist Neodym?
Neodym – ein silbrig-weiss glänzendes Metall – gehört zu den Lanthanoiden und Metallen der Seltenen Erden. Das Metall wird vor allem zur Herstellung sehr starker Magnete verwendet. Diese werden vor allem genutzt für Kernspintomografen, Mikromotoren und Festplatten, Dauermagnet-Rotoren, zum Antrieb von Elektro- und Hybridfahrzeugen sowie als Modellbau-Antriebe, aber auch für hochwertige Lautsprecher und Kopfhörer.
Der wichtigste Lieferant mit rund 97 Prozent der Weltproduktion ist China. Beim Abbau sind grosse Mengen Energie, Wasser und teilweise giftige Chemikalien notwendig. Es entstehen dabei hohe Belastungen für die Umwelt. Die Nachfrage steigt stetig und Schätzungen gehen davon aus, dass der Neodymbedarf die weltweite Produktion im Jahr 2030 um ein Mehrfaches übersteigen wird.
Deshalb stellt sich zu Recht die Frage nach dem Recycling. Pro Jahr könnten in der Schweiz rund 7‛000 Kilogramm Neodym wiederverwertet werden.
Nicolai Solenthaler hat in seiner Maturaarbeit verschiedene mögliche Recyclingmethoden untersucht und sie miteinander verglichen – von der manuellen oder mechanischen Entfernung des Neodyms aus Magneten bis hin zur Herauslösung durch Säuren und Basen oder mit flüssigem Magnesium.
Obwohl es sich bei Neodym um einen sehr wertvollen und gefragten Rohstoff handelt und mögliche Recycling-Techniken bestehen, kommt er in seiner Maturaarbeit zur Erkenntnis, dass das Recycling ökologisch sehr sinnvoll wäre, es sich heute unter ökonomischen Gesichtspunkten aber noch nicht lohnt.